Bullwhip-Effekt vermeiden mit Strategie
Oszillation in der Nachfrage.
Die Berater hatten sich viel Zeit genommen, die Situation zu analysieren. Nun kenne ich den Bullwhip-Effekt. Eine Oszillation in der Nachfrage, welche am Ende einer Lieferkette zu großen Schwankungen und Überreaktionen in den einhergehenden Stufen der Lieferkette führen kann.
Inzwischen weiß ich: um auf Unsicherheiten zu reagieren und Engpässe zu vermeiden, neigen Akteure einer Lieferkette dazu, Bestellungen über den tatsächlichen Bedarf hinaus zu erhöhen.
Dies führt zu Überbestellung und zu einem Anstieg der Lagerbestände auf jeder Stufe der Lieferkette.
Der Bullwhip-Effekt entsteht somit aufgrund von Informationsasymmetrien und Verzögerungen in der Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren einer Lieferkette.
Was haben wir an unserer Supply-Chain-Strategie geändert?
Heute informieren wir Lieferanten früher, oft schon dann, wenn die Bedarfsänderung geprüft und bestätigt wurde. Bestellungen machen wir regelmäßiger, mittwochs und freitags zur Revision.
Einige Wochen an Überstunden hat es uns im Einkauf beschert, bis wir den wichtigsten Lieferanten an Bord hatten.
Wir haben den Sinn erklärt, warum wir enger mit ihnen arbeiten und Ihren Teil der Supply Chain zusammen koordinieren wollen.
Unsere Prognosefehler haben Mengen und Termine noch immer verzerrt. Aber weit weniger.
Denn heute fasse ich die Bedarfsschwankungen über das Zentrallager zusammen und addiere nicht mehr die einzelnen Häuser.
Dabei haben wir gelernt, wie wir automatisiert Daten bereinigen und Ausreißer analysieren können.
Es kehrt wieder Normalität ein.
Wir sind noch lange nicht fertig, aber gut vorangekommen. Planlieferzeiten gleichen wir zwischen Kunden und Lieferanten noch immer ab. Dort helfen uns moderne Analysetools, die wir über die Berater lernen konnten.
Der Wahnsinn, was in Excel und Power BI alles möglich ist. Man muss halt wissen, was man möchte und dann konnten wir die Tools auch schnell umsetzen.
Heute passen wir die Bestellmengen genauer und schneller an.
Aber eng in Rücksprache mit unseren Kernlieferanten.
Das hat unsere Bestände bereits massiv gesenkt – obwohl wir eine höhere Liefertreue haben.